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Christoph

Merinowolle – was ist das?

Immer häufiger werden wir mit der Bezeichnung Merinowolle oder Merino konfrontiert. Aber was ist das eigentlich? Warum ist dieses Material so teuer? Und warum ist es auf einmal so beliebt?


Im Grunde ist es ganz einfach…


Merinowolle kommt vom Merinoschaf! Ursprünglich stammen diese aus Spanien. Mittlerweile werden sie aber auf der ganzen Welt gezüchtet und produzieren besonders feine Wolle. Diese kratzt und juckt nicht, wie die grobe Wolle einheimischer Schafe. Sie kann deshalb sehr bequem direkt auf der Haut getragen werden. In den letzten Jahren ist Merinowolle besonders im Sportbereich sehr beliebt geworden, findet aber mittlerweile immer mehr Verwendung auch in anderen Artikeln.


Per Definition ist Merinowolle nicht gröber als 23,5/24,0 Mikron, aber insbesondere der Feinheitsbereich unter 20 Mikron ist beim Tragen auf der Haut besonders angenehm. Aufgrund von natürlichen Einflüssen, wie Wetter, Vegetation oder Klima finden wir solch feine Wolle nahezu ausschließlich auf der Südhalbkugel. Ein Großteil stammt aus Australien, aber auch Neuseeland, Südafrika und Argentinien produzieren feine Merinowolle. Die Merinowolle, die wir für unsere Decken verwenden, stammt aus der Mongolei. Erfahrt hier warum!

Merinoschafe in der Mongolei

Sogar in Deutschland gibt es Merinoschafe, die ursprünglich der gleichen Schafrasse entspringen. Diese liefern jedoch per Definition der Faser keine Merinowolle, da die Wolle in der Regel zwischen 27-30 Mikron grob ist. Sie eignet sich nicht zum Tragen auf der Haut. Dieses führt gelegentlich zu Missverständnissen gerade wenn es um den Preis geht.


Feine Merinowolle...

...kratzt nicht auf der Haut

...isoliert, d.h. sie wärmt im Winter und kühlt im Sommer

...transportiert Feuchtigkeit

...absorbiert Schadstoffe

...ist schwer entflammbar

...ist voll kompostierbar / biologisch abbaubar

...nimmt keine Gerüche auf

...besitzt einen natürlichen Lichtschutzfaktor

Die Merinoschafe laufen ganzjährig in den wundervollsten Landschaften. Stallhaltung kommt in den Hauptproduktionsländer, wie Australien, nicht vor. Lediglich die Schur stellt einen Stressmoment für die Schafe dar, ist aber nach weniger als zwei Minuten überstanden und die Tiere dürfen wieder zurück auf die weiten Weideflächen der südlichen Hemisphäre.


Merinowolle entstammt gänzlich der Natur und geht auch in vollem Umfang an sie zurück. Während die Baumwollfaser die knappe Ressource Wasser geradezu verschlingt, mit durchschnittlich 11.000 benötigten Litern pro erzeugtem Kilogramm Baumwolle, sind Schafe sehr genügsam. Im Bekleidungs- und Heimtextilbereich werden auch große Mengen von synthetischen Fasern, wie Polyester oder Acryl, verwendet. Im Gegensatz zur Wolle sind diese Fasern als Erdöl-Nebenprodukt weder atmungsaktiv, temperaturregulierend noch kompostierbar. Sie geben darüber hinaus mit jeder Wäsche Mikroplastik ins Grundwasser ab, das schlussendlich in unseren Ozeanen landet und über das Trinkwasser oder den Verzehr von Fisch wieder von uns Menschen aufgenommen wird.


Neben den ohnehin fantastischen Nutzungseigenschaften, ist Wolle damit auch noch die umweltverträglichste aller Fasern! Sie geht später voll an die Natur zurück!

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