Bei Schurwolle handelt es sich um den ältesten textilen Rohstoff der Welt, der für Bekleidungszwecke genutzt wird. Älteste Funde um 3000 v.Chr. zeigen erste Verwendungen in der Region um das Schwarze Meer. Schon früh sind den Menschen die tollen Eigenschaften der Faser aufgefallen. Wolle wärmt im Winter und kühlt im Sommer! Heute nimmt Schurwolle mit nur noch 1,3% einen eher kleinen Anteil am Weltfasermarkt ein. Den größten Anteil haben Baumwolle und Chemiefasern, wie Polyester, Acryl oder Polyamid. Wir verstehen unter Schurwolle ausschließlich die Wolle von Schafen. Bei Kaschmir, Alpaka, Angora, Seide oder Lama handelt es sich um Edelhaare mit einem noch weitaus kleineren Anteil am Weltfasermarkt. Hauptherkunftsländer für die industriell genutzte Wolle sind Australien, Neuseeland, Südafrika, Argentinien und Uruguay.
In diesen klassischen Herkunftsländern wird in der Regel rohweiße Wolle "produziert". Mit dieser kann die Textilindustrie jede beliebige Färbung vornehmen, von dunklen Tönen, hin zu leichten Pastellschattierungen. Schwarze oder braune Schafe werden von der Herde separiert, damit sie ihre Farbhaare nicht an die weißen Artgenossen weitergeben.
In der Mongolei ist das anders! Hier laufen Schafe in jeder Farbgebung in Mischherden mit Kaschmirziegen, Rindern, Pferden, Kamelen und Yak. Die mongolischen Nomaden halten diese Herden traditionell zur Versorgung Ihrer Familie, zur Gewinnung von Fleisch und Milch und Treiben mit ihnen Handel. Das grobe Oberhaar wird zur Produktion von Teppichen und derber Filze genutzt, die z.B. als Isolierung der Jurten dienen. Das feine Unterhaar der Schafe, mit einer Feinheit, die fast mit Kaschmir zu vergleichen ist, bildet den Rohstoff für unsere Wolldecken. Naturfarbenen Wollen in dieser besonderen Feinheit findet man nur hier - das ist einmalig auf der Welt!
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